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Dr. Tobias Reitz erhält Promotionspreis auf internationaler Schienenverkehrstagung

Feierliche Preisverleihung mit den Tagungsorganisatoren in Dresden (von links): Manuel Bosch, Verlagsleiter Technik & Verkehr DVV Media Group GmbH, Eurailpress, Hamburg, Prof. Dr.-Ing. Ines Hofinger, HTW Dresden, Fakultät Maschinenbau, Dr.-Ing. Tobias Reitz, Alstom Siegen, Prof. Dr.-Ing. Claus-Peter Fritzen, Universität Siegen, Fakultät IV, Department Maschinenbau, und Prof. Dr.-Ing. Michael Beitelschmidt, TU Dresden, Fakultät Maschinenwesen. (© HTW Dresden/Peter Sebb)

Herr Dr. Tobias Reitz, Fakultät 4, Dept. Maschinenbau, hat für seine hervorragende Dissertation „Referenzfreies ultraschallbasiertes Verfahren zur Zustandsüberwachung rotierender Bauteile – Anwendung auf Radsätze von Schienenfahrzeugen“ den Nachwuchspreis in der Kategorie Promotion erhalten.

Der Preis wurde im März auf der 19. Internationalen Schienenfahrzeugtagung vor über 600 Teilnehmern und Teilnehmerinnen in Dresden verliehen. Die Tagungsreihe gilt als eine der wichtigsten im Bereich Schienenfahrzeuge. Die Dissertation entstand im Rahmen eines kooperativen Forschungsprojektes im Leitmarktwettbewerb NRW (im Bereich Mobilität und Logistik). Die Jury hob die hohe Qualität der prämierten Arbeit hervor, die sich gegen mehrere konkurrierende Vorschläge behaupten konnte. Die Laudatio wurde vom Betreuer der Arbeit, Herrn Prof. Dr. Claus-Peter Fritzen gehalten.

Im Kern der Forschungsarbeit geht es um eine neuartige Methodik zur Überwachung (das Monitoring) des „Strukturzustands“ und deren Anwendung auf die durch große Laufleistungen und hohe Belastungen stark beanspruchten Radsatzwellen. Es können sich infolge Materialermüdung unter Betriebsbedingungen sehr kleine Risse entwickeln, die im Laufe der Zeit wachsen und - falls sie unentdeckt bleiben würden - im Extremfall zum Bruch der Radsatzwelle führen können. Standardmäßig werden daher in festgelegten Intervallen Riss-Prüfungen der Radsatzwellen, bspw. mit Hilfe von Ultraschallmethoden, „stationär“ in Wartungsdepots durchgeführt. Wird ein Riss entdeckt, muss die Radsatzwelle umgehend ausgetauscht werden.

In seltenen Fällen kann ein atypischer, kleiner Riss aber auch so schnell wachsen, dass er vor der nächsten Inspektion eine kritische Länge erreicht, was ein Sicherheitsrisiko darstellt.

Herr Dr. Reitz verfolgt in seiner Arbeit nun eine deutlich andere Strategie als bei der stationären Methode, indem die Radsatzwellen eines Zuges jeweils ein mobiles System zur Ultraschallerzeugung und –messung sowie zur Datenanalyse erhalten, das permanent an Bord mitfährt. Damit ist es möglich, diese Zustandsdiagnose am fahrenden Zug autonom und prinzipiell jederzeit und sehr schnell durchzuführen, was zweifellos gleich mehrere Vorteile in sich vereinigt. Risse können so frühzeitig aufgespürt und der Zustand der Struktur zeitlich engmaschig kontrolliert werden. Das Besondere an der in der Arbeit entwickelten SHM-Methode (SHM: Structural Health Monitoring) ist, dass durch Korrelation verschiedener Messungen der Ultraschallausbreitung während einer vollen Wellen-Umdrehung das Vergleichen mit früher aufgenommenen Referenzdaten bei verschiedenen Umgebungs- und Betriebsbedingungen überflüssig wird. Es handelt sich somit um ein sog. referenzfreies SHM Verfahren.

In Kombination mit einer Variante der klassischen Inspektionsmethoden erhöht dies das Sicherheitsniveau, reduziert Wartungskosten und steigert die Verfügbarkeit der Züge. 

„Als Betreuer der Doktorarbeit hat es mich natürlich besonders gefreut, dass Herr Dr. Reitz für seinen besonders wertvollen Beitrag durch diesen Preis auf internationalem Parkett geehrt wurde. Es ist außerdem schön zu sehen, dass die gute Zusammenarbeit zwischen der Universität Siegen und der Fa. Alstom, die hier als Projektkoordinator eine tragende Rolle inne hatte, auch nach Projektende, beispielsweise in Form gemeinsamer Lehrveranstaltungen zum wichtigen Thema Schienenverkehrstechnik weiter intensiviert werden soll. Von diesem Angebot können Studierende naturwissenschaftlicher und technischer Fächer letztlich insgesamt profitieren.“ Zitat Prof. Dr. Claus-Peter Fritzen.

Auch nach Abschluss seiner Tätigkeit an der Uni Siegen ist Herr Dr. Reitz der Schienenfahrzeugtechnik treu geblieben. Er arbeitet jetzt als Strukturingenieur bei der Fa. ALSTOM Siegen in der Abteilung Structural Integrity Testing.

 

 
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