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Saisonbericht 2013 des Formula Student Rennteams der Universität Siegen

Auch dieses Jahr hat der AMS das studentische Rennteam der Universität Siegen, die Speeding Scientists Siegen (S3) wieder unterstützt. Weitere Informationen zum S3-Team finden Sie auch auf der Website der studentischen Initiative (http://www.s3racing.de/)

Zunächst bedanken wir uns herzlich für die langjährige Unterstützung und Interesse des AMS an unserem Rennteam, die dazu beigetragen haben wieder eine spannende Saison zu erleben. Denn auch dieses Jahr neigt sich wieder eine Saison voller Emotionen, Höhen und Tiefen dem Ende. Wir haben gekämpft, gezittert und gefiebert und letztlich haben sich dann all die Mühen und Anstrengung doch ausgezahlt: Barcelona, Circuit de Catalunya 6. Platz von 34!

Aber jetzt von Anfang an: Im September 2012 fing alles vielversprechend an. Eine neue Truppe Studenten kam zusammen, die sich zum Ziel gesetzt hatte, einen neuen Formula Student Rennwagen zu bauen, um damit an die Erfolge aus der vorherigen Saison anzuknüpfen. Es sollte ein Rennwagen werden, schneller und leichter als jemals zuvor: Das Projekt „Marla“ war geboren. Nach einer 3 monatigen Konstruktionsphase, geprägt von übermäßigem Kaffeeverzehr, langen Wochenenden in der Universität und vielen verzweifelten Gesichtern beim Erlernen der verschiedenen Konstruktionsprogramme, konnte am 21.12.2012 dann endlich stolz verkündet werden: „Marla“ ist fertig! Zumindest auf dem Bildschirm.

Als nächste Phase stand die Fertigung an. Da die Möglichkeiten Teile in der Uni selbst zu fertigen eingeschränkt sind, geben wir unsere filigraneren oder schwer zu fertigenden CAD Daten in die Hände von einigen Firmen im Umkreis, welche es trotz hohem Auftragsaufkommen mal wieder geschafft haben alle Teile rechtzeitig zu fertigen und somit den Bau unserer Marla zu ermöglichen. Bis alle Teile für das Fahrzeug vor Ort waren und wir mit dem Zusammenbau, beginnen konnten, hatten wir alle Hände voll mit dem Rahmenbau und dem schleifen der Karosserieformen zu tun. Nachdem alle Teile angekommen waren konnten wir mit der nächsten Phase beginnen: Dem Zusammenbau! Eine Zeit, in der es sich einige von uns in der Werkstatt häuslich einrichteten und sich Tage und Nächte um die Ohren schlugen, um pünktlich zum 29. Mai 2013 Marla der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Dann endlich war es so weit: Mit viel Nebel, Blitzlicht und Musik läuteten wir die Testphase ein.

Diese lief erst ein wenig holprig, doch nach einigen Änderungen am Fahrzeug konnten wir schnell erste Erfolge verbuchen und schafften es auch ein lang ersehntes Ziel zu erreichen: Eine Strecke von 75m wurde in unter 4 Sekunden absolviert (Acceleration Event): s3- Rekord! Wir waren für das große Rennen am Hockenheimring gewappnet! Doch die Euphorie erlitt kurz vor dem Event einen Dämpfer, es gab Probleme: Die Kommunikation zwischen Steuerung und Antrieb setzte aus. Nur noch wenige Tage bis zum Event und das Licht in der Werkstatt blieb auf Dauerbetrieb. Fieberhaft suchten wir den Fehler, vergeblich. Mit einem nicht fahrfertigen Auto ging es Richtung Hockenheim. Kaum angekommen ging die Fahlersuche in der „Electric-Area“ weiter. Während andere Teams schon ihre Runden auf dem Testtrack drehten wurde bei uns noch immer nervös am Auto gearbeitet um doch noch irgendwie am Event teilnehmen zu können. Parallel bereiteten wir uns auf die statischen Disziplinen wie Designevent und Businessplanpräsentation vor, in denen wir eine internationale Jury von unserem Fahrzeug überzeugen mussten. Nach einer anstrengenden Suche plötzlich die Erleichterung, der Fehler war gefunden! Wir konnten zur technischen Abnahme: Anstandslos bestanden und auch der mechanische Check war schnell hinter uns gebracht. Am vorletzten Tag ging es dann auch für uns auf die Strecke. Das Acceleration Event stand an, Marlas Paradedisziplin: Tatsächlich, wieder schafft es Marla in unter 4 Sekunden ins Ziel, wie zuvor schon im Training! Dann die große Enttäuschung: Nachträgliche Disqualifikation! Die Leistungsgrenze der Motoren wurde vor lauter Hektik nicht bedacht. Sie zogen mehr Leistung als erlaubt. Der Fehler konnte nicht mehr rechtzeitig behoben werden und wir beschlossen unser Auto nicht auch noch im Endurance aufs Spiel zu setzen. Mit einem 33. Platz zogen wir einen Strich unter das Hockenheim Event 2013.

Nach ein paar Tagen Pause machten wir unsere Marla für Ihre zweite Chance (Barcelona) bereit. Wie bereits im Vorjahr wollten wir am Circuit de Catalunya beweisen, dass wir das Zeug haben vorn mitzufahren. Erneut hieß es schrauben, programmieren und testen, aber diesmal mit Erfolg! Am 26. August machten wir uns im Konvoy auf den Weg Richtung Süden. Die lange Reise durch die Landschaften Frankreichs und Spanien sollte sich lohnen. Nachdem wir unser Camp und die Box bezogen hatten ging es direkt am ersten Tag zur technischen Abnahme. Die harte Arbeit der vorherigen Wochen hatte sich gelohnt: Es gab nicht die geringste Beanstandung -> Die Zulassung zu allen dynamischen Disziplinen wurde erteilt. Auch die statischen Disziplinen liefen recht positiv und wir waren froh, als Marla zum Beschleunigungsevent geschoben wurde. Nach den Vorbereitungen kam das Startsignal: Der s3-13e sprintete los und die Officials bestätigten: 3,97s. Ohne Disqualifikation! Wir hatten es geschafft. Auch die anderen Disziplinen liefen ohne Probleme und wir konnten zudem einen erfolgreichen Endurance fahren, bei dem wir zumal sehr energiesparend unterwegs waren. Am Ende der Woche war es so weit, die harte Arbeit, die schlaflosen Nächte, dass alles sollte sich auszahlen: Platz 6. in Barcelona! Nach der Niederlage in Hockenheim, wie Balsam für die Seele.

Abgeschlossen wurde die Saison durch einen erfolgreichen Sponsorentag, an dem wir unseren Partnern für die großartige Unterstützung danken konnten. Mit dem stärksten Team seit Vereinsgründung 2008 und ehrgeizigen Zielen, wie der erstmalige Einsatz eines Monocoque und einem Aero Paket bestehend aus Heck/Frontflügel und Diffusor, starten wir jetzt in die Saison 2014 und würden uns über eine weitere Zusammenarbeit mit dem Alumni Verein Maschinenbau der Uni Siegen sehr freuen.